Closed but Active for Change!
...von Christoph Thun-Hohenstein
Generaldirektor MAK – Museum für angewandte Kunst Wien
Mit der Digitalisierung eine ökologisch und sozial nachhaltige Zukunft gestalten!
Wir leben in einer neuen Moderne. Nichts bringt dies deutlicher zum Ausdruck als die Allgegenwart des Smartphone, das unseren Geist und Körper erweitert und zum unverzichtbaren Helfer und Berater in allen Lebenssituationen geworden ist. Angesichts der Bedeutung und Innovationskraft digitaler Technologien ist es daher nur konsequent, unser Zeitalter als „Digitale Moderne“ zu bezeichnen.Eine Moderne eröffnet nicht nur eine Vielzahl neuer, bis dato ungeahnter Möglichkeiten, unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln, sondern hat auch Verpflichtungen im Gepäck – von denen ich zwei besonders wichtige hervorheben möchte.
Die eine besteht darin, die Potenziale der Moderne, vor allem ihre oft brillanten technologischen Innovationen, einer kritischen Prüfung zu unterziehen, bevor es zu spät ist. Die weltweiten Bemühungen, eine Künstliche Allgemeine Intelligenz, auch „starke KI“ genannt, zu entwickeln, die in der Folge den Menschen an Intelligenz übertreffen könnte, sind ein Beispiel für diese Verpflichtung, die genetische Programmierung von Menschen (Designerbabys) ein anderes. Die andere Verpflichtung besteht darin, diese digitalen Potenziale weniger für Banalitäten, sondern vorrangig und kongenial (aber ebenfalls kritisch geprüft) für die Lösung der großen Zukunftsherausforderungen zu nutzen.
Die höchste Priorität der Menschheit im 21. Jahrhundert ist der radikale Umbau unserer durch fossile Energien befeuerten Massenkonsumgesellschaft zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Qualitätsgesellschaft. Die Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle – und der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, wie wir die Digitalisierung hier ebenso sinnstiftend wie unterhaltsam zum Einsatz bringen können.
Es geht also nicht um die Frage, ob mehr oder weniger Digitalisierung, sondern um ihre Inhalte, ihre Qualität und ihre Zielorientierung. Das sollte uns gerade in einer Zeit wie der aktuellen Corona-Krise, in der unsere schnelllebige Welt zum Stillstand gezwungen wurde, bewusst sein. Museen, speziell solche angewandter und bildender Kunst wie das MAK, haben die Pflicht, digitale Werkzeuge und Kommunikationskanäle bestmöglich für ihren Bildungsauftrag zu nützen und damit ein Stück zur Verbesserung der Welt beizutragen. Die neue MAK LAB APP ist ein exzellentes Beispiel dafür.
Closed but Active for Change!
Wir möchten Euch v.a. unsere MAK LAB APP ans Herz legen: Erforscht die essenziellen Themen des MAK DESIGN LAB, die sich rund um unsere Zukunftsgestaltung in Zeiten der Digitalen Moderne und des Klimawandels bewegen. Die App gibt einen spannenden Einblick in Handlungsansätze, die eine nachhaltige Wandlung unserer Produktionsweisen, Lebensweisen, Gewohnheiten und Systeme fördern und regt vielleicht auch die eigene Kreativität an, etwas zu verändern. Die MAK LAB APP muss nicht heruntergeladen werden, sondern ist über lab.mak.at erreichbar – ganz bequem von zu Hause aus.
#1 MAK LAB APP Virtuelle Touren
Diese beschäftigen sich u.a. mit Themen wie dem Klimawandel, Planet Care, den Rollen von Design oder stellen die Frage Are You Human?
#2 MAK LAB APP Zukunftsfragen
Worum geht es im MAK DESIGN LAB? – Es geht u.a. darum, wie wir unsere (digitale) Welt gestalten, wie wir in Zukunft produzieren werden und um Begriffe wie „Open Source“ und „Biohacking“ u.v.m. Wir erklären Begriffe, ohne die wir in Zukunft nicht mehr auskommen werden.
#3 MAK LAB APP Games For Change
Online spielen und dabei was fürs Leben lernen! In den Games For Change werden wesentliche Themen unserer Gesellschaft, wie Klimawandel und Digitalisierung auf spielerische Weise zugänglich.
Wer noch mehr über das MAK DESIGN LAB erfahren möchte, den laden wir ein, auf unseren Videochannel zu schauen.
Neben einer Einführung, erzählen die Kurator*innen des MAK DESIGN LAB u.a. über das Experimentieren im Design Prozess und Design Dilemmas, aber auch wie Design den Körper formt und was passiert, wenn unsere Arbeit von Robotern übernommen wird.