Flucht und Widerstand im Nationalsozialismus
Eine Fahrradführung durch die Grenzstadt Feldkirch erzählt von Persönlichkeiten und Schicksalen.
Auf dem evangelischen Friedhof in Feldkirch befindet sich der Grabstein der Wiener Jüdin Hilda Monte-Olday. Die Inschrift erinnert an die „unvergessliche Genossin“, die „im Dienste der sozialistischen Idee“ lebte und starb. Als Todesdatum ist der 17. April 1945 verzeichnet. Sie wurde knapp ein Monat vor Kriegsende an der Grenze zu Liechtenstein gestellt und erschossen. Sie war unterwegs als Kurierin für die österreichische Untergrundregierung und den amerikanischen Geheimdienst.
Unter hohem Risiko reisten Widerstandskämpfer*innen und über die Grenze nach NS-Deutschland um die Nationalsozialisten vor Ort zu bekämpfen. Gleichzeitig versuchten politische Verfolgte und jüdische Flüchtlinge sich in die Schweiz zu retten. In einer Grenzstadt verquickt sich Flucht und Widerstand. Fluchtwege werden zu Routen für den organisiertem Widerstand, Fluchthelfer*innen zu Verbündeten.
Dieser Stadtrundgang spürte an ausgesuchten Orten in Feldkirch Grenzüberquerer*innen nach. Es wurden Schicksale von vielen gezeigt, die es nicht schafften und in die Maschinerie der NS-Justiz kamen. Mit der zentralen Frage, was tat Hilda Monte eigentlich in Feldkirch, wurde auch der Frage nachgegangen, wie sich sich der österreichischer Widerstand organisierte.