Die Geschichte der Kulturhauptstadt Europas

Alles begann im Jahr 1985, als der Rat der Europäischen Gemeinschaft auf Vorschlag der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri beschloss, alljährlich eine (damals noch) „Kulturstadt Europas“ zu benennen. Die „Kulturhauptstadt Europas“ wurde daraus erst im Jahr 1999 und Weimar durfte sich damals als erste Stadt mit diesem Titel schmücken. Absicht der Initiative war und ist es, „dazu beizutragen, den Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und ein besseres Verständnis der Bürger Europas füreinander zu ermöglichen“ sowie „der europäischen Öffentlichkeit besondere kulturelle Aspekte der Stadt, der Region oder des betreffenden Landes zugänglich zu machen“.

Von 1985 bis 1999 waren es überwiegend die großen Metropolen, die den Titel trugen, also Städte wie zum Beispiel Athen, Paris, Florenz, Madrid oder Berlin (damals, nämlich 1988, übrigens noch West-Berlin). Seit 2009 werden, um die bei den EU-Erweiterungen 2004 und 2007 hinzugekommenen EU-Mitglieder rasch in die Aktion einbinden zu können, jedes Jahr zwei Kulturhauptstädte ernannt, davon eine aus den bestehenden Mitgliedstaaten und eine aus den neuen Mitgliedsländern. Heute werden zudem auch Kandidatenländer eines EU-Beitritts berücksichtigt. 2007 stand  die Stadt Luxembourg erstmals für eine Region (Luxembourg et Grande Région);  dies hat sich mit „Ruhr 2010“ („Essen für das Ruhrgebiet 2010“) und 2013 mit Marseille, das einen großen Teil des Départements Bouches-du-Rhône an der Initiative beteiligte, fortgesetzt.

Mit Graz (2003) und Linz (2009) hat Österreich bisher zweimal die Kulturhauptstadt gestellt und ist nach dem festgelegten Rotationssystem 2024, gemeinsam mit Estland und einem EU-Nichtmitgliedsstaat (auch das ist Teil der Initiative), wieder am Zuge. Mit Bad Ischl und dem Salzkammergut freuen sich Tartu (EST) und Bodø (NOR) den Titel Kulturhauptstadt Europas 2024 zu tragen.

Die Kulturhauptstädte Europas 2020 sind Galway (IRL) und Rijeka (HRV). In ihrem vielfältigen Programm lässt sich am besten auf galway2020.ie bzw rijeka2020.eu stöbern. Auch Informationen zu Tickets, Anreise, Team uvm. bekommt man hier.