Ich, Oma, Opa und Europa.
Ein Blick in Vorarlberger Familienalben
Mit diesem Projekt erfassen wir die vielseitigen Geschichten der in Vorarlberg lebenden Menschen.
Seit jeher stellen Migrationsbewegungen eine Konstante in Vorarlberger Familiengeschichten dar. Die Geschichte der Schwabenkinder oder Trentiner prägte das Land ebenso wie die vielfältige Arbeitsmigration vergangener Jahrzehnte. Entweder als Folge des Anwerbeabkommens mit der Türkei oder als Resultat der Arbeitssuche vieler Deutscher, die in Österreich fündig wurden. Vorarlberg befindet sich im Herzen Europas. Wer hier von den Berggipfeln aus seinen Blick schweifen lässt, blickt nicht nur auf seine unmittelbare Heimat, sondern auf drei weitere Staaten: Deutschland, Schweiz und Liechtenstein. Ein Panorama, das Betrachter*innen erahnen lässt, welche komplexen, vielseitigen Lebensentwürfe sich hier über Generationen entspinnen konnten.
Oft erzählen uns Bilder die spannendsten Geschichten: In Vorarlberg lebende Menschen jeden Alters sind bei dem Projekt Ich, Oma, Opa und Europa eingeladen, digitale oder analoge Fotos aus ihren Familienalben einzureichen.
Ein beigefügter kurzer Text soll die Aufnahmen erklären – diese können ebenso amüsante Schnappschüsse auf der Straße sein wie wichtige Lebensstationen. „Wann hat sich meine persönliche Geschichte oder die meiner Familienangehörigen, meiner Vorfahren, über die Grenzen hinaus, mit Europa verbunden?“ Die ausgewählten Fotos und begleitenden Texte werden als Serie regelmäßig in den Vorarlberger Nachrichten publiziert.
Das Projekt soll nicht nur dokumentieren, wie häufig unsere Lebensgeschichten und die unserer Vorfahren letztlich „europäische Geschichten“ sind. Die so gesammelten photographischen Momentaufnahmen weisen auch auf ein von den Vorarlberger Kommunalarchiven betriebenes groß angelegtes Projekt voraus: In den kommenden Jahren soll eine gemeindeübergreifende genealogische Datenbank etabliert werden, die Schritt für Schritt Familiengeschichten über Jahrhunderte dokumentieren und in fortschreitend vernetzter Form für alle Interessierten zugänglich gemacht wird.