Vorarlberg - Ein Generationendialog
Herzlich Willkommen im vai Vorarlberger Architektur Institut!
Bevor wir unsere Türen wieder öffnen können, suchen wir den Kontakt mit Ihnen fürs Erste digital und freuen uns, unsere Angebote in den kommenden Wochen zu Ihnen nach Hause und ins Home Office tragen zu können. Auf unserer Website und über unser Social Media Kanäle auf Facebook und Instagram erwarten Sie Statements, Texte und kurze Filmsequenzen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf ein Wiedersehen! Bei Dornbirn plus Feldkirch Hohenems Bregenzerwald bedanken wir uns für die Kommunikationsplattform #weact Outburst of Culture und den anhaltenden Austausch zu Fragen der kulturellen Entwicklung in Vorarlberg.
Das vai pflegt seit 1997 den Baukulturdiskurs in Vorarlberg. Wir vernetzen Architekt*innen, Planer*innen und Bauherr*innen mit Akteur*innen aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik und thematisieren Architekturqualität durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen. Für Professionist*innen sind wir eine Plattform zur Vernetzung und Weiterbildung. Für Bauherr*innen und kulturell Interessierte sind wir Impulsgeber*innen. Für Kinder und Jugendliche ermöglichen wir spielerische Erstkontakte zu den Themen Architektur und Lebensraumgestaltung.
Unser Auftrag ist es, den persönlichen und gesellschaftlichen Wert und Mehrwert von guter Architektur zu vertreten und vermitteln. Wir reflektieren Architektur als Spiegelbild gesamtgesellschaftlicher und kultureller Prozesse und denken daher soziale, politische, ökonomische, ökologische, technologische und ästhetische Einflüsse und Wirkungen mit. Unser Ziel ist die Stärkung der Baukultur in Vorarlberg. Entwicklung braucht Bildung. Wir fördern daher die Auseinandersetzung mit Inhalten, Ausdrucksformen und Wirkungen von Architektur und wollen damit zu einem höheren Qualitätsbewusstsein für Architektur beitragen.
Unsere neue Ausstellung „Vorarlberg − Ein Generationendialog“ ist sowohl ein Rückblick auf die bewegte jüngere Geschichte der Baukultur im Land als auch eine kritische Bestandsaufnahme zu gesellschaftlichen Themen, die Architekt*innen und Planer*innen damals wie auch heute bewegen.
Es waren vor allem experimentierfreudige Bauherr*innen und Handwerker*innen, visionäre Architekt*innen, ein liberales Baurecht, eine offene Bevölkerung und gelebte Kooperationskultur, die diese vergleichsweise gute Entwicklung möglich gemacht haben. Viele Themen konnten jedoch bis heute nur vereinzelt bewältigt werden. In acht Filmgesprächen hat Kuratorin Sonja Pisarik vom Az W, Architketurzentrum Wien diese Themen mit ausgewählten Akteur*innen einer jüngeren und einer älteren Generation in Vorarlberg ins Gespräch gebracht und mit einer Werkauswahl kombiniert. Der Generationendialog ist wörtlich zu verstehen: „Alt“ und „Jung“ treffen in gefilmten Gesprächen aufeinander und tauschen sich über prägende Bauten und Protagonist*innen aus.
Als eine „Synthese von konstruktiver und räumlicher Vernunft“ bezeichnete der einflussreiche Architekturkritiker Friedrich Achleitner das Werk von Hans Purin, einem „Vorarlberger Baukünstler“ in den 1960er Jahren. Seit damals gilt Vorarlberg als Vorzeigeregion, wenn es um ressourcenschonende und formal schlüssige Architektur geht. Eine Insel der Seligen gibt es jedoch auch in Vorarlberg nicht. Neben vereinzelten Versuchen verdichtetes Wohnen durchzusetzen, entstanden über die Jahrzehnte sehr viele Einfamilienhäuser. Mit Blick auf die voranschreitende Zersiedelung stellt sich auch hier die Frage nach der Zukunft eines nachhaltigen Bauens. Die Ausstellung des Az W, Architekturzentrum Wien zeigt Schlüsselbauten der Baukünstler Hans Purin, Rudolf Wäger, Gunter Wratzfeld und der Architektengemeinschaft C4 aus seiner Sammlung und stellt diese in Bezug zu Werken von jüngeren Generationen Vorarlberger Architekt*innen: ARTEC Architekten, bernardo bader architekten, Cukrowicz Nachbaur Architekten, HEIN Architekten und Helena Weber Architektin.
Wir freuen uns, dass wir die Ausstellung verlängern können, um Ihnen auch in den kommenden Monaten diese Fragen und Themenstellungen zugänglich machen zu können.
Verena Konrad und das Team des vai Vorarlberger Architektur Institut