Rückblick 'GrenzüberSCHREItung'
Von Andrea Streibl
In einer intensiven Projektwoche erarbeiteten die Schülerinnen der Kulturakademie Szenen für ein Unsichtbares Theater. Über theaterpädagogische Methoden mit dem Schwerpunkt „Schärfung der Sinne“ näherten wir uns dem Thema Menschenrechte und setzten uns in weiterer Folge mit Menschenrechtsverletzungen und dem Begriff Grenzüberschreitungen auseinander. Ein wichtiger Bestandteil in diesem partizipativen Projekt waren auch Reflexionsrunden nach diversen Übungen. Die Jugendlichen haben durch das Einbringen ihrer eigenen Erfahrungen das Projekt bereichert. Verschiedene Szenen wurden ausprobiert, bevor die Gruppe gemeinsam eine Auswahl traf. Die beiden ausgewählten Szenen wurden in intensiver Arbeit finalisiert und die Abläufe bis ins Detail durchgeplant, bevor diese an einem Freitagvormittag in der Bregenzer Innenstadt präsentiert wurden. Die Schülerinnen waren mit vollem Einsatz und großer Freude dabei. Das sieht man auch an ihren Aussagen:
„Ich habe gelernt, wie man sich vorbereiten muss und wie lange das dauert, bis man das gut kann.“
„Mich hat der Moment berührt, als ein Mädchen im Spiel gemobbt wurde.“
„Ein Moment, der mich berührt hat, war der, als die Jungs über die „Streitszene mit den lesbischen Mädchen“ im öffentlichen Raum gelacht aber nichts getan haben.“
„Ein besonderer Moment für mich war, als bei der Kopftuchszene die Menschen reagiert haben.“
„Ich hätte mir gewünscht, dass wir nächste Woche auch noch weiter machen.“
„Ich habe in dem Projekt sehr viel erfahren. Unter anderem, dass alle anders reagieren.“
„Ich habe erfahren, dass die Menschheit noch nicht verloren ist, die Leute haben auf die Szenen reagiert.“ „Ich wünsche mir, dass es noch länger geht.“
„Für mich war das ganze Projekt ein besonderer und berührender Moment!“
„Ich finde, dass es wichtig ist, auch einmal so ein Projekt zu machen und Leute darüber nachdenken zu lassen.“
„Ich habe mich schlecht gefühlt, eine Mobberin zu spielen.“
„Das unsichtbare Theater war mega cool und hat viel Spaß gemacht!“
„Ich fand die Theaterprojektwoche sehr interessant und es hat mir sehr gut gefallen. Ich würde es gerne wieder machen.“
„Danke für die tolle Woche!“
Andrea Streibl, 2018
Auch Dornbirn, Bregenz und Feldkirch sind in diesem Jahr Austragungsort des Bodenseefestivals. Am 30.5. im Spielboden erleben wir eine Veranstaltung, bei der neue Kooperationen auf verschiedenen Ebenen entstehen: Es ist ein Clubkonzert, das unser Artists in Residence, Francesco Tristano, mit drei Studierenden des Vorarlberger Landeskonservatoriums gestaltet. Die Musiker haben sich im März kennengelernt und erste Ideen ausgetauscht, das Programm entsteht an einem Workshoptag im Mai bevor es am 30. Mai zur Aufführung kommt! Die Veranstaltung ist eine Koproduktion des Spielboden Dornbirn, des Vorarlberger Landeskonservatoriums und des Bodenseefestivals.
Wenn am Ende das Gefühl des „Zusammen…“ das Gefühl der „…arbeit“ übersteigt, dann hat sich die Kooperation gelohnt. Und ganz wie von selbst stellt sich kurz nach einer gelungenen Veranstaltung die Frage „Und was machen wir im nächsten Jahr?“ Für den Prozess der „…arbeit“ und das Gefühl des „Zusammen…“ wünsche ich der Initiative Dornbirn plus viel Energie und Freude!