Every day is like Sunday
Tag 23 der Corona-Krise / every day is like Sunday, heute endlich mal ein richtiger.
Mir wird nicht langweilig, zumal ich zumindest dokumentarisch weiter beobachten kann, und mir eigene Aufgaben stelle.
Zwar dürften wir Fotografen seltsamerweise fotografieren (mit Abstandsnachsicht von einem Meter), aber derzeit haben die wenigstens weder Kopf noch Geld für fotografische Inszenierungen übrig, so sie nicht unbedingt sein müssen.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, mal schauen, wann das Leben weitergeht. Und vor allem wie.
Was „macht das mit uns“ …. Ich mag ja dieses Rhetorik nicht so sehr, aber es macht sicher was mit uns.
2, 3 Erkenntnisse (aus meiner Blase) bisher:
#vorarlberghältzusammen #zemmheba #staystrong
Nach diesem Motto unterstützen wir uns gegenseitig so gut es geht.
Ich möchte am Liebsten alle unterstützen, aber ohne fixes Einkommen ist derzeit ein wenig Investitionsvorsicht geboten.
Sagt mein Verstand. Mein helfendes Herz leidet ein bisschen.
Nichts Schlechtes ohne gute Seiten, so ähnlich hat es schon meine Oma gesehen, die war im Krieg jung.
Und das muss man immer wieder sagen: die meisten von uns hier jammern auf hohem Niveau, mit Dach über dem Kopf, genug Essen (auf Vorrat) und maximal zur Ruhe verdammt.
Die Flüchtlinge bleiben deswegen nicht daheim bzw. gibt es sie immer noch.
Aber wir sind uns derzeit selbst noch näher als sonst.
#vorarlbergbackt #stayhappy
Wir VorarlbergerInnen backen und kochen grad um die Wette, was sollen wir auch sonst machen?
Die einen haben zwar zuviel zu tun, die anderen aber umso weniger.
Das erklärt mir langsam auch den Hefenotstand der letzten Tage und Wochen, den ich anfangs gar nicht kapiert habe.
Irgendjemand hat gemeint, dass sobald ein Produkt (Klopapier, Nudeln, Mehl und eben Hefe) von vielen gekauft wird, sich alle anderen denken, der- oder diejenige hat einen Wissensvorsprung und wird schon wissen, warum es ausgerechnet genau das in Krisenzeit braucht bzw. es rar werden könnte. Und dann machen es alle jemandem nach, der ein Idiot war. Oder eine Idiotin.
Ich werf auch keinen Stein…
#vorarlberghältinne #stayhealthy
„Every day is like Sunday“ haben schon die Smiths Anfang der 90er geträllert. Damals war das Lebensgefühl ein solches und ich hatte oft eine Sonntagsdepression, das hielt viele Jahre vor. Das Gefühl von eingesperrt sein hab ich wirklich gehasst.
Den Dampf aus der Küche, der Geruch nach Sonntagsbraten, der Montag in Sicht und daheim musste man bleiben, weil Sonntag Familientag war. Also jeder für sich.
Bamm und jetzt hat mich das wieder eingeholt.
Nicht nur die Mode, auch der aktuelle „Lifestyle“ huldigt den 80ern, als ich noch zu jung war um selbst zu entscheiden, aber zu alt um im Kinderzimmer zu sitzen.
Erkenntnis drei: ich mache einfach jeden Tag was ich will, auch arbeiten am Sonntag und somit haben die Sonntage ihren Schrecken verloren.
Wenn ich mich nur nicht zu sehr dran gewöhne, dass jeder Tag ein potentieller Sonntag ist.