Forum Alpbach: FUNDAMENTALS

...von Elisabeth Schack, Head of Arts and Culture European Forum Alpbach

75 Jahre Europäisches Forum Alpbach und dieses Generalthema:  Und wir alle vom Team des Europäischen Forums Alpbach sitzen im Moment im Congress Centrum Alpbach und sind gut ausgestattet mit Masken und Desinfektionsmittel. Seit dem Startschuss am 23. August gestalten wir 12 Tage dichtes und abwechslungsreiches Programm – und zwar online. Wir haben auch noch Tickets zu verkaufen!

Das Europäische Forum Alpbach ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit 1945 widmen wir uns im Rahmen des jährlichen Forums in Alpbach und weiterer Veranstaltungen der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit. Wir vernetzen internationale VerantwortungsträgerInnen verschiedener Hintergründe mit interessiertem Publikum und engagierten jungen Menschen, um gemeinsam in einen generationen-, ideologien- und grenzüberschreitenden Dialog zu treten. Wir setzen uns für eine zukunftsfähige, demokratische Gesellschaft ein und setzen mit unseren Veranstaltungen Impulse zur Weiterentwicklung des europäischen Integrationsprojekts.  

Das Forum Alpbach bringt jedes Jahr eine bunte Mischung an Menschen zusammen. PolitikerInnen, UnternehmerInnen, WissenschaftlerInnen und MeinungsmacherInnen aller Art treffen in Alpbach auf StipendiatInnen aus rund 100 Ländern der Welt. Das Forum bemüht sich stetig um eine weitere Internationalisierung und Diversifizierung bei der TeilnehmerInnenschaft. Denn das EFA soll ein Ort für alle sein, die sich einmal im Jahr eine gesunde Portion Hoffnung für den Kampf für eine friedlichere und nachhaltigere Welt abholen wollen. Das „Dorf der DenkerInnen“ ist der Treffpunkt für jene, die gerne nachdenken, gründen und planen, wie wir gemeinsam ein besseres Leben für alle erreichen können. All das tun sie jedes Jahr gemeinsam umringt von der beeindruckenden Tiroler Berglandschaft und sind so viel mehr als eine Konferenz. In Alpbach werden jedes Jahr Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, die manchmal gar ein Leben lang. Für das Forum Alpbach gibt es nichts Schöneres, als einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass daraus große Ideen und Unternehmungen entstehen. 

So war 2019 in Zahlen: 
4.849 Teilnehmer*innen  
818 Sprecher*innen  
38% der Sprecher*innen waren Frauen (wobei das die Moderatorinnen mitzählt)  
95 Nationalitäten waren vertreten  
665 Stipendiat*innen  

Und 2020 sieht man genau wie viele Menschen gerade online sind. Als ich diesen Text schrieb, läuft das Panel Multilateralism and a UN for Today and Tomorrow mit António Guterres als Keynote Speakerund über 900 Menschen schauen gerade zu, aus sehr vielen Ländern, wie man dem Chat entnehmen kann.

Das Europäische Forum Alpbach fand bereits wenige Monate nach dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal statt und lässt sich nach Möglichkeit auch von Corona nicht unterkriegen. Gerade in Zeiten großer Unsicherheit darüber, was die Zukunft bringen wird, gibt es erhöhten Diskussionsbedarf über den Neustart unseres Lebens nach der Pandemie. Diesen Bedarf möchten wir auch in diesem Jahr decken. Allerdings geht das Forum 2020 neue Wege. So gibt es in Alpbach direkt nur eine stark reduzierte Präsenz, die ausschließlich aus Personen besteht, die am Forum mitwirken oder MedienvertreterInnen sind und ausdrücklich eingeladen wurden. Das Hauptaugenmerk liegt für uns heuer auf unserer Onlinekonferenz, dieses Jahr noch internationaler besetzt sein wird. Aus Hubs in aller Welt werden Diskussionen über unser Konferenztool als Veranstaltungen des EFA gestreamt. Alumni Clubs auf der ganzen Welt werden sich dieses Jahr via digital zugänglichen von ihnen organisierten Veranstaltungen beim Forum einbringen.

Und KünstlerInnen waren von Anfang an in Alpbach dabei und waren immer Teil des Programmes und nicht nur „Begleitprogramm“. Für mich als Kuratorin für Kunst und Kultur ist klar, dass KünstlerInnen Freiräume für Inspiration und kritische Reflexion schaffen. Mit ihren Visionen und poetischen Utopien laden sie ein, gesellschaftliche Spannungsfelder aus neuen Perspektiven zu betrachten. Installationen, Performances sowie literarische, bildende und musikalische Arbeiten machen „normalerweise“ während unterschiedlicher Gespräche und im Ort Kunst spürbar, hörbar, sichtbar und begreifbar – nämlich genau dort, wo es niemand erwartet und nur so, wie es in einem Dorf auf 1000 Höhenmetern in den Tiroler Bergen möglich ist.

Und auch 2020 gibt es Kunst und Kultur in Alpbach! Zum Beispiel:

No Border, No Nation von Andrea Salzmann, eine Auftragsarbeit für das EFA 2020, analog im Dorf erlebbar und digital auf der Webcam der Landing Page des Europäischen Forums Alpbach 2020: 2020.alpbach.org

„Was passiert, wenn Fahnen - stellvertretend für Nationen - anfangen, sich aufzulösen? Wenn klare Farben zu Pastelltönen zerrinnen? Dann entlarvt sich das Konstrukt Nationalstaat und bietet so Raum für solidarisches Denken, Handeln und Tun. Gemeinschaften könnten in einem globalen Mit-einander neugestaltet werden – jenseits von Ausgrenzung und Abschottung. Ein wummernder Bass fordert zudem die Einbeziehung der Menschenrechte als neues Fundament einer globalen Gemeinschaft.“ (Andrea Salzmann)

Dieses Projekt planten wir schon vor dem Lockdown und merkten, was es für eine Aktualität hat, als alle Länder auf einmal sehr schnell wieder ihre Grenzen schlossen. Einige Programmpunkte mussten wir auf 2021 verschieben, werden mit diesen aber sicherlich auf die aktuelle, kommende Situation reagieren. Denn Kunst ist immer auch ein Seismograph für zukünftige Themen. KünstlerInnen haben es in der momentanen Situation sehr schwer. Doch wir vom Europäischen Forum Alpbach versuchen gemeinsam mit ihnen einen Weg zu finden auch in diesen Zeiten präsent, kritisch, aktuell und bunt zu sein.

Mehr über Kunst und Kultur in Alpbach auf alpbach.art

Tickets für das EFA 20 sind unter 2020.alpbach.org erhältlich!

 

Das nur als Ergänzung, weil wir ein Green-Meeting sind und es für euch vielleicht von Interesse ist!

Was tut das Forum für den Klimaschutz und die Umwelt?  

Green Meeting Alpbach ist ein Projekt des Europäischen Forums Alpbach und des Congress Centrums Alpbach. Das Ziel ist es, unsere Veranstaltung nachhaltiger und ökologisch verantwortungsvoller zu gestalten. Im Juli 2010 erhielten das Europäische Forum Alpbach und das Congress Centrum Alpbach als erste Veranstaltung das österreichische Umweltzeichen für Green Meetings.  

Einige unserer Maßnahmen:
- Umweltfreundliche Drucksorten (Umweltzeichen-zertifiziert)  
- Nur Recycling-Büropapier  
- Direkter kostenloser Zubringer-Service zum Bahnhof Wörgl und retour mit Anbindung an den Fernverkehr der Bahn. Details finden Sie hier.  
- Abendlicher kostenloser Shuttle-Service von Alpbach zu den Unterkünften  
- Verwendung und Empfehlung von Bahn und klimaneutralem Reisen  
- e-Fahrzeuge und Hybridmodelle als Fahrzeugflotte  
- Elektrofahrrad-Verleih für unsere TeilnehmerInnen  
- Catering mit Produkten aus regionaler und biologischer Produktion und aus Fairem Handel  
- Energieeffiziente IT  
- Mülltrennung